farbpalette wählen: so passt dein clipart-design zu markenfarben

farbpalette wählen: so passt dein clipart-design zu markenfarben

Farben entscheiden oft binnen Sekunden darüber, ob ein Clipart zu einer Marke passt oder nicht. Wenn ich an einem neuen Clipart-Set arbeite, ist die Farbpalette das erste, was ich festlege — sie gibt den Ton, die Stimmung und die Wiedererkennung vor. In diesem Beitrag teile ich meine Praxis-Tipps, Tools und kleine Tricks, damit deine Cliparts harmonisch zu Markenfarben passen und gleichzeitig flexibel genug sind für verschiedene Einsatzzwecke.

Verstehe zuerst die Markenfarben — nicht nur die Hauptfarbe

Viele denken bei Markenfarben sofort an das eine Logo-Farbfeld. In der Realität bestehen gut funktionierende Markenpaletten aus mehreren Komponenten: Primärfarbe, Sekundärfarben, neutrale Farben (wie Grau- oder Beigetöne) und Akzentfarben. Bevor ich eine Palette für Cliparts erstelle, frage ich mich:

  • Welche Primärfarbe(n) definiert die Marke?
  • Gibt es offizielle Sekundärfarben oder Begleitfarben in der CI?
  • Welche neutrale Basis (Hintergrundfarben) wird oft genutzt?
  • Sollen die Cliparts auf hellen oder dunklen Hintergründen erscheinen?
  • Dazu öffne ich häufig die Brand-Guidelines oder nutze ein Farb-Pipetten-Tool, um exakte Farbwerte (Hex, RGB, HSL) aus vorhandenen Assets zu übernehmen — so vermeide ich, dass meine Cliparts „fremd“ wirken.

    Tools, die ich täglich benutze

    Ein paar Werkzeuge erleichtern mir das Arbeiten enorm:

  • Adobe Color – prima für harmonische Farbkombinationen (analoge, komplementäre, Triaden).
  • Coolors – schnell Paletten generieren und exportieren.
  • ColorZilla (Browser-Addon) – Pipette direkt im Browser.
  • Pantone Guides – wenn es um Druckfarben geht, besonders nützlich.
  • Stark oder WebAIM Contrast Checker – für Barrierefreiheit und Lesbarkeit prüfen.
  • Diese Tools helfen mir, eine Palette zu entwickeln, die sowohl visuell stimmt als auch technisch funktioniert.

    Wie ich eine Clipart-Palette aufbaue — Schritt für Schritt

    Meine Routine sieht meist so aus:

  • 1. Farbauszug aus der Marke: Hex- oder RGB-Werte sammeln.
  • 2. Basis wählen: Eine Hauptfarbe, die im Clipart dominieren soll.
  • 3. Sekundärfarben ergänzen: Zwei bis drei Farben, die die Hauptfarbe unterstützen (heller/dunkler oder gesättigter/entsättigter).
  • 4. Neutrale Töne: Mindestens zwei neutrale Farben für Hintergründe, Linien oder Schatten.
  • 5. Akzentfarbe: Eine kontrastreiche Farbe für Callouts, Highlights oder kleine Details.
  • 6. Testen: Auf verschiedenen Hintergründen, in groß und klein, und mit Text innerhalb des Cliparts.
  • Das Ziel: eine Palette, mit der ich flexibel verschiedene Motive (Icon, Banner, Sticker) gestalten kann, ohne die Marke zu „verfremden“.

    Konkrete Palette-Beispiele

    Hier ein kleines Beispiel, wie eine Palette für eine fiktive Marke mit einer Primärfarbe #0066CC aussehen könnte:

    Farbrolle Hex Verwendung
    Primär #0066CC Icons, Hauptflächen
    Sekundär #0099FF Akzente, Buttons
    Gedämpft #004C99 Schattierungen, Linien
    Neutral hell #F5F7FA Hintergründe
    Neutral dunkel #333A40 Text, Konturen
    Akzent #FFBB00 Hervorhebungen

    Das ist nur ein Ausgangspunkt. Bei echten Marken passe ich Sättigung und Helligkeit oft so an, dass sie für kleine Formen (z. B. Icons) oder sehr flächige Cliparts gleich gut funktionieren.

    Kontrast und Barrierefreiheit

    Ein häufiger Fehler ist, eine schöne Palette zu wählen, aber nicht auf Kontrast zu achten. Gerade kleine Cliparts brauchen ausreichend Kontrast, damit Details auch bei geringer Größe erkennbar bleiben. Ich prüfe immer:

  • Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrundfarbe (WCAG 2.1 Mindestanforderungen: 4.5:1 für normalen Text, 3:1 für große Textgrößen/graphische Elemente).
  • Farbenblindheit-sichere Kombinationen — Tools wie Coblis oder Sim Daltonism zeigen, wie Farben für verschiedene Formen der Farbenblindheit aussehen.
  • Wenn eine Marke z. B. hauptsächlich eine helle Pastellfarbe nutzt, ergänze ich oft eine dunklere neutralere Linie für Konturen oder füge leichte Schattierungen hinzu, damit die Cliparts auch für alle Nutzer gut wahrnehmbar bleiben.

    Stilfragen: flach, linienbasiert oder texturiert?

    Die Farbwahl hängt sehr vom Stil ab. Ein paar Regeln, die ich befolge:

  • Flat-Design: Wenige, kräftige Farben; klare Kanten. Perfekt für Social-Media-Icons.
  • Liniensymbole: Eine neutrale Farbe für Linien (z. B. #333A40) plus gelegentliche Akzente der Markenfarbe.
  • Texturierte/handgemachte Designs: Mehr Variationen derselben Farbgruppe (Töne und Sättigungen), um Tiefe zu erzeugen.
  • Ich empfehle, für jeden Stil eine eigene Subpalette zu definieren — dann bleibt die Wiedererkennbarkeit erhalten, auch wenn die Cliparts visuell variieren.

    Praktische Tipps für die Umsetzung

    Einige Dinge, die mir viel Zeit sparen:

  • Arbeite mit CSS-Variablen oder einem Swatch-Sheet in Illustrator/Photoshop, damit ich Farben zentral ändern kann.
  • Exportiere Varianten (z. B. hell/dunkel, mit/ohne Akzent) als separate Dateien — so kann ein Nutzer sofort die passende Version auswählen.
  • Gib Farbwerte in deinen Downloads an (Hex, RGB, CMYK), besonders wenn du Druckvorlagen anbietest.
  • Nutze Ebenen für Schatten/Hervorhebungen — so lassen sich Farben später leicht anpassen.
  • Wenn ich Cliparts für Kunden erstelle, lege ich meist eine kleine PDF-Mini-Styleguide bei: Farbwerte, empfohlene Hintergründe und eine kurze Anleitung zur Anwendung. Das macht es für Endnutzer viel einfacher.

    Wenn die Markenfarben schwierig sind

    Manchmal sind Markenfarben sehr grell, zu pastellig oder technisch für bestimmte Medien. In solchen Fällen teste ich folgende Ansätze:

  • Dezente Entsättigung: leichte Reduktion der Sättigung macht grelle Farben oft ruhiger ohne die Marke zu „verfälschen“.
  • Ton-in-Ton-Lösungen: mehrere Helligkeitsstufen derselben Farbe verwenden, anstatt neue Farbtöne einzuführen.
  • Akzentfarben extern ergänzen: eine zusätzliche Kontrastfarbe hinzufügen (mit Freigabe), speziell für Cliparts, die Aufmerksamkeit brauchen.
  • Wichtig ist die Dokumentation: Änderungen an Markenfarben sollten immer mit dem Auftraggeber abgestimmt werden.

    Wenn du möchtest, kann ich dir in einem nächsten Beitrag zeigen, wie man mit einem konkreten Brand-Asset eine komplette Clipart-Palette in Illustrator oder Figma anlegt — inklusive Export-Vorlagen und alternativen Farbvarianten. Schreib mir einfach, welche Marke oder Farbcodes du nutzen willst, und ich helfe dir beim Feinschliff.


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